In Rumänien gibt es 9 UNESCO Welterbestätten zu bestaunen. Davon zwei Naturerbe- und sieben Kulturerbestätten. Das allein zeigt schon die Vielfalt des Landes.
Außerdem sind 16 weitere Stätten zur Aufnahme in die Welterbeliste nominiert. (Stand: 2021)
Viele von den folgenden Welterbestätten habe ich bereits bereist und konnte mich von ihrem Zauber selbst überzeugen.
Auf dieser Seite führe ich sie in der Reihenfolge ihrer Aufnahme in die Welterbeliste auf, angefangen von 1991, nachdem Rumänien der Welterbekonvention beigetreten ist.
Das Biosphärenreservat Donaudelta - im Mündungsgebiet der Donau ins Schwarze Meer - liegt zu über 80% in Rumänien (Dobrudscha) und zu 17, 5% in der Ukraine. Es ist das größte grenzüberschreitende Schutzgebiet Europas.
Und weiter geht's mit Superlativen:
Tipp: Wer sich auf eine ornithologische Tour begeben möchte, sollte sich unbedingt auf kleinen Fischerbooten ins Delta fahren lassen. Die Ausflugsschiffe, die vorwiegend in Tulcea starten, schippern lediglich die drei Hauptmündungsarme entlang und verscheuchen durch ihren Motorlärm die Vogelwelt, bevor man sie vor die Linse bekommt.
Die Siebenbürgischen Kirchburgen wurden zur Verteidigung während der Türkenkriege und zum Schutz vor Raubrittern erbaut. Hier konnten die Familien eines Dorfes im Falle einer Belagerung monatelang überleben.
Zum Welterbe gehören die Dörfer:
Câlnic (Kelling)
Dârjiu (Ders)
Sie wurden in den Jahren 1993 bis 1999 in die Welterbeliste aufgenommen.
Vier von ihnen habe ich besucht.
Biertan und Valea Viilor sind die meines Erachtens ursprünglichsten, Prejmer die imposanteste und Viscri die touristischste.
Mehr Infos und Bilder zu den einzelnen Kirchburgen demnächst auf einer eigenen Seite.
Das im Brâncoveanu-Stil erbaute Kloster in der kleinen Walachei (Oltenia) gehört zu meinen absoluten Lieblingsplätzen in Rumänien. Dieses Juwel liegt am Fuße der Karpaten, idyllisch eingebettet zwischen Wiesen und Feldern, und wurde von dem Meister der rumänischen Baukunst höchstpersönlich gegründet: Fürst Constantin Brâncoveanu (1654-1714).
Seine tragische Lebensgeschichte steht sinnbildlich für die Historie des Landes. Über ihn und seine Baukunst - eine Mischung aus venezianischer Renaissance und byzantinischen Stil-Elementen - habe ich ausführlich im Rumänienadventskalender geschrieben:
Der Brancoveanu-Stil
Wer nach Rumänien reist, kommt um ihn nicht herum: Selbst wer sich nicht für Architektur oder Kunstgeschichte interessiert, wird im Laufe seines Aufenthaltes irgendwann verzückt vor einer dieser spiralförmig und mit gemeißelten Blütenranken verzierten Säulen ... (weiter)
Rumänienadventskalender 2014
Die Brâncoveanu-Klöster
Horezu und Sâmbăta de Sus oder:
Der Vater des rumänischen Baustils
In der Walachei begegnet man ihm immer wieder: dem Brâncoveanu-Stil mit seinen typischen säulengestützten Loggien und Laubengängen, üppigen floralen Steinmetzarbeiten an Balustraden, Fenster- und Türeneinfassungen sowie ... (weiter)
Rumänienadventskalender 2021
Die orthodoxen Klöster in der südlichen Bukovina wurden im 15. und 16. Jahrhundert erbaut.
Moldovita, Sucevita und Voronet sind ihre berühmtesten Vertreter. Aber auch die fünf weiteren Kirchen, die ins Welterbe aufgenommen wurden, sind sehenswert. Dazu zählen:
Kloster Arbore, Humor, Patrauti, Probota und Kloster Sfantul Ioan cel Nou.
Das Besondere an ihnen sind die Wandmalereien auf der Außenseite der Kirchen. Dass sich die Farben über die Jahrhunderte so gut erhalten konnten, stellt die Wissenschaftler vor ein Rätsel. Bis heute weiß man nicht genau, ob den Farben eine besondere Zutat beigemischt wurde oder es allein an der außergewöhnlichen Dachform der Klöster liegt, dass die "Fresken" so lange vor jeglicher Witterung geschützt blieben.
Detailansichten und mehr Info zu den Moldauklöstern finden Sie auf Kirchen und Klöster.
Sighisoara/Schäßburg, gegründet von den Siebenbürger Sachsen, gehört definitiv zu meinen Lieblingsstädten in Transsilvanien. Nicht nur weil die Häuser und Gassen dieser bewohnten "Burg" so malerisch sind, sondern auch weil sie eine fast greifbare mittelalterliche Atmosphäre ausstrahlt. Obendrein liegt sie im Herzen Rumäniens, idyllisch eingebettet von grünen Hügeln am Fluss Tarnava Mare/Große Kokel.
An Sehenswürdigkeiten hat sie einiges zu bieten, wie beispielsweise den Stundturm mit seinem mechanischen Figurenspiel im Uhrwerk, die berühmte Schülertreppe sowie die Zunfttürme - nicht zu vergessen das angebliche Geburtshaus "Draculas".
Zu den Siebenbürger Städten wird es ebenfalls in Kürze eine eigene Seite geben.
Die Region Maramures - im Norden Rumäniens entland der ukrainischen Grenze - ist bekannt für ihre Holzkunst. Und so finden sich dort üppig verzierte Tore, Häuser und Kirchen. Auch die Dächer sind aus Holzschindeln.
Acht Holzkirchen - von insgesamt 45 rumänischen - gehören zum Welterbe. Darunter die wunderschöne Anlage um die 1720 errichtete Holzkirche in Barsana.
Sarmizegetusa Regia war bis zu deren Zerstörung im Jahre 106 n. Chr. durch den römischen Kaiser Trajan die Hauptstadt des antiken Dakerreiches und dessen militärischer Stützpunkt.
Die archäologische Stätte liegt gut versteckt in den Bergen, im Kreis Hunedoara im mittleren Westen Rumäniens.
Die ehemalige Siedlung war Handels-, Wirtschafts- und religiöses Zentrum der Daker.
Bei den Ausgrabungen, beginnend im 18. Jahrhundert, fand man bedeutende Tempelanlagen nahe der Festung.
Man bezeichnet es darum auch als das rumänische Stonehenge.
Rumänien ist bekannt für seine alten Buchenwälder. Einige davon sind zum Naturschutzgebiet erklärt worden. Unter anderem der Nationalpark Cheile Nerei-Beusnita im Anina-Gebirge, Kreis Caras-Severin im Südwesten Rumäniens. Er besticht durch seine Quellen, tiefen Waldseen und idyllischen Wasserfälle.
Mehr darüber erfahren können Sie auf Seite 6 in meinem Reisebericht Wundertüte Rumänien.
Hier befindet sich auch der Waldsee Ochiul Beiului (Auge des Herrn). Sein Wasser ist von einem kristallklaren Türkis und sieht wie ein gigantisches Auge aus. Natürlich rankt sich darum eine schöne Liebeslegende.
Diese finden Sie demnächst auf der Seite "Legendäre Stätten Rumäniens".
Hierzu existiert kein Bild, weil ich in dieser Region noch nicht war. Umso mehr gibt es darüber zu berichten:
Rosia Montana/Goldbach ist eine Bergbaulandschaft im Kreis Alba und Teil des Apuseni-Gebirges. Sie ist die jüngste ins Weltkulturerbe aufgenommene Region und bekannt für ihre Goldlagerstätten. Es sind die ältesten und bedeutendsten in ganz Europa. Schon vor 2000 Jahren wurde hier Gold abgebaut.
Nicht von ungefähr machte der römische Kaiser Trajan im zweiten Dakerkrieg 105./106. n. Chr. dieses Gebiet zur römischen Provinz. Seitdem strecken immer wieder auch andere gierig ihre Hände nach den Goldvorkommen Rumäniens aus. So wurde Rosia Montana unter Kaiserin Maria-Theresia zu einer der größten Bergwerke der Habsburger Monarchie.
Seit 1999 lechzte ein kanadischer Konzern nach dem rumänischen Gold. Drei Berge sollten dazu abgetragen werden. Das Problem: Die Goldbestandteile sollten per Cyanidlaugung herausgetrennt und diese anschließend in einen Stausee geleitet werden. Dieses hätte zudem die Umsiedlung von etwa 2000 Anwohnern erforderlich gemacht.
Bei dieser Methode kam es bei einem anderen Goldbergwerk im Norden des Landes im Jahr 2000 zu einem Dammbruch (Baia-Mare-Dammbruch), der eine schwere Umweltkatastrophe auslöste. Die mit Schwermetallen versetzte Cyanidlauge überflutete das Areal und gelangte in mehrere Flüsse und somit in die Donau. Die Folge: ein ungeheures Fischsterben, vergiftetes Trinkwasser und verseuchte Böden. Der Baia-Mare-Dammbruch gilt als die zweitgrößte Umweltkatastrophe Osteuropas seit dem Reaktorunfall in Tschernobyl 1986.
Daraufhin regte sich öffentlicher Protest gegen das Rosia-Montana-Projekt, mehrere Umweltschutzorganisationen, auch aus Westeuropa, unterstützten diesen.
Zudem wurde auf das historische Erbe der Region hingewiesen.
Als nach Beitritt Rumäniens zur EU im Jahr 2007 eine Umweltverträglichkeitsprüfung notwendig wurde, lag das Projekt vorübergehend auf Eis. Doch nach einer groß angelegten Werbekampagne des Bergbaukonzerns nahm das Projekt 2010 wieder Fahrt auf.
Wegen des massiven Widerstands in der Bevölkerung wurde es jedoch schließlich gestoppt und die rumänische Regierung vom kanadischen Unternehmen auf Schadenersatz verklagt. Die Summe soll 5,7 Milliarden US-Dollar betragen.
2021 wurde Rosia Montana in die Liste des Weltkulturerbes aufgenommen.
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