Deutsche können gut Mauern bauen!
Als die Siebenbürger Sachsen im 12. Jahrhundert vom ungarischen König nach Transsilvanien gerufen wurden, um dort das fruchtbare Land zu besiedeln, ging den mehrheitlich aus dem Rheinischen, Westfälischen und aus Lothringen stammenden Deutschen bereits der Ruf voraus, dass sie gut im Mauerbau seien.
Und so bauten sich die ersten Siedler wehrhafte Burganlagen um ihre Kirchen - daher der Name "Kirchburg" oder "Kirchenburg" -, um diese und sich selbst vor Überfällen von Türken, Tartaren und Raubrittern aller Art zu schützen. Die Kirchburgen waren so gebaut, dass ein Dorf dort im Falle einer Belagerung eine Zeit lang überleben konnte.
Über 160 Kirchburgen hat Transsilvanien/Siebenbürgen vorzuweisen. Sieben von ihnen gehören zu Rumäniens UNESCO-Welterbe.
Auf dieser Seite zeige ich Ihnen:
Die für mich eindrucksvollste Kirchburg, ist die in Harman, zu Deutsch: Honigberg - auch wenn sie nicht zum UNESCO-Welterbe gehört. - Warum eigentlich nicht???
Dafür zählt sie zu einer der am besten erhaltenen Kirchburgen Siebenbürgens. Vielleicht deshalb hat sie mir am anschaulichsten vermittelt, wie sich das Leben in einer Kirchburg gestaltete. Obwohl auch sie heute nur noch ein Museum ist, hat sie nichts an ihrer Lebendigkeit verloren.
Die in Prejmer, zu Deutsch: Tartlau, im Kreis Brasov stehende Kirchburg ist die größte ihrer Art. Sie wurde zu Beginn des 13. Jahrhunderts vom Deutschen Orden gegründet und verfügt über 272 Wohnstätten und Vorratsräume.
Umgeben von einer 4,5 Meter starken Ringmauer, gilt sie als eine der wehrhaftesten Kirchburgen Siebenbürgens. Das musste sie auch sein, denn aufgrund ihrer Lage, war sie als Erste feindlichen Angriffen ausgesetzt. Wie auch alle anderen Kirchburgen verfügt sie über Wehrgänge mit Pechnasen und Schießscharten.
Seit 1999 gehört sie zum UNESCO-Welterbe.
Von der größten nun zu der kleinsten Kirchburg Siebenbürgens: der in Viscri, zu Deutsch: Deutsch-Weißkirch. Hier ist auf engstem Raum alles Notwendige untergebracht. Auch sie zählt wie die Kirchburg Prejmer/Tartlau seit 1999 zum UNESCO Welterbe.
Den Wehrgang zu begehen lohnt sich, er bietet einen malerischen Blick auf das Dorf und seine Umgebung. Dieses ist zu einigem Ruhm gelangt, dank König Charles III., der hier vor vielen Jahren ein Bauernhaus kaufte und die gesamte Region mit einem großartigen Sanierungsprojekt unterstützte.
Mehr über das Dorf können Sie auf der Seite Siebenbürgische Dörfer erfahren.
Mehr Info: > zur Kirchburg
Diese ebenfalls zum UNESCO-Welterbe gehörende Kirchburg kommt eher wie eine rein mittelalterliche Trutzburg daher. Schön ist was anderes. Doch passt sie gut zum Namen des Dorfes: WURMLOCH - so könnte auch ein Ort in "Harry Potter" heißen, oder? Vor allem aber strahlt diese Kirchburg eine unverfälschte, eindrückliche Atmosphäre aus.
Das mag mit Frau Schneider zu tun haben, der letzten Siebenbürger Sächsin in Wurmloch - falls sie noch leben sollte. Sie war als Einzige geblieben, schließlich müsse doch jemand auf ihre Kirche aufpassen! So schloss sie uns diese nicht nur auf, sondern erzählte uns bei unserem Besuch 2014 auch ihre Geschichte. Eine der vielen in diesem Land, die einem ans Herz greifen. Wir mochten sie kaum zurücklassen.
Die Kirchburg in Wurmloch mag unprätentiös und rein zweckdienlich wirken, und dennoch sollte man sie auf dem Weg nach oder von Medias auf keinen Fall rechts oder links liegen lassen. Es sind die kleinen Details, die sie so liebenswert machen.
Im Gegensatz zu den anderen Kirchburgen, steht diese auf einem Hügel mitten in einem ehemaligen Weinanbaugebiet. Von dort hat man einen malerischen Blick auf die Umgebung.
Ins Innere der Kirchburg gelangt man über einen langen überdachten Wehrgang. Dann steht man plötzlich direkt vor den hohen blassgelb getünchten Mauern der Kirche.
Ihre Attraktion ist die Sakristeitür aus dem Jahr 1515. Sie ist mit 13 Riegeln und einer raffinierten Mechanik versehen. Das Schloss gelangte auf der Pariser Weltausstellung 1900 zu Ruhm. Welche Schätze, um Himmels willen, wurden dort bloß aufbewahrt, dass man sie derart sichern musste???
Die mit Mauerringen, Türmen und Bastionen umgebene Kirche lässt erahnen, wie groß die Gefahr eines Überfalls in alten Zeiten gewesen sein muss. Es gab einen Geheimgang zwischen Burg und Dorf, damit sich die Belagerten mit Lebensmitteln und Wasser versorgen konnten.
Und ja, auch diese Krichburg gehört zum UNESCO-Welterbe.
Mehr Info zur: > Kirchburg in Biertan
Zum Thema: Die Kirchenburgen von Siebenbürgen
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